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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 60

1907 - Leipzig : Freytag
60 Brandenburg abermals sehr vergrert durch einen Teil von Pommern und andere Gebiete. Aber der Krieg hatte in dem Lande furchtbar gewtet. Drfer und Städte waren verwstet, die Saaten zertreten, die Bewohner entweder verschwunden oder verarmt. Berlin z. B. soll nach dem Kriege nur noch 300 ganz verarmte Brger gezhlt haben, und Hunderte seiner Huser waren zerstrt oder standen unbewohnt' und verdet. Deshalb war es die erste Sorge des Kurfrsten, den alten Wohl-stand wieder herzustellen. Wie ein Vater lie er unter die verarmten Bauern, Saatkorn, Ackergerte und Vieh austeilen. Er selbst zeigte in seinem Kchengarten hinter dem Berliner Schlosse, wie die Landwirtschaft betrieben werden msse. Das hatte er in Holland gelernt; von hier bezog Abb. 34. Kurfrstliches Schlo in Berlin. er auch die feineren Gemse und die ersten Kartoffeln, die man vorher in Brandenburg nicht gekannt hatte. In die verdeten Gegenden schickte er fremde Ansiedler aus der Schweiz, aus Holland und Frankreich, die das Land bald wieder fruchtbar machten. Auch fr den Handel sorgte er durch Anlage von Straen und Kanlen. So verdiente er sich schon durch seine Friedenswerke den Beinamen der Groe Kurfürst". Sorge fr das Heer. Als Friedrich Wilhelm aus den Nieder-landen nach Brandenburg zurckkehrte, verweigerten ihm die meisten Offiziere den Gehorsam. Denn sie hatten nur dem Kaiser geschworen. Der Kurfürst entlie sie alle und lste ihre Regimenter auf. Darauf lie er neue Truppen anwerben, anfangs nur 3000 Mann, die er aber bald auf 8000 und spter aus 28 000 Mann vermehrte. Frher hatte man die

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 84

1907 - Leipzig : Freytag
84 Brandenburg abermals sehr vergrert durch einen Teil von Pommern und andere Gebiete. Aber der Krieg hatte in dem Lande furchtbar gewtet. Drfer und Städte waren verwstet, die Saaten zertreten, die Bewohner entweder verschwunden oder verarmt. Berlin z. B. soll nach dem Kriege nur noch 300 ganz verarmte Brger gezhlt haben, und Hunderte seiner Huser waren zerstrt oder standen unbewohnt und verdet. Deshalb war es die erste Sorge des Kurfrsten, den alten Wohl-stand wieder herzustellen. Wie ein Vater lie er unter die verarmten Bauern, Saatkorn, Ackergerte und Vieh austeilen. Er selbst zeigte in seinem Kchengarten hinter dem Berliner Schlosse, wie die Landwirtschaft betrieben werden msse. Das hatte er in Holland gelernt; von hier bezog er auch die feineren Gemse und die ersten Kartoffeln, die man vorher in Brandenburg nicht gekannt hatte. In die verdeten Gegenden schickte er fremde Ansiedler aus der Schweiz, aus Holland und Frankreich, die das Land bald wieder fruchtbar machten. Auch fr den Handel forgte er durch Anlage von Straen und Kanlen. So verdiente er sich schon durch seine Friedenswerke den Beinamen der Groe Kurfürst". Sorge fr das Heer. Als Friedrich Wilhelm aus den Nieder-landen nach Brandenburg zurckkehrte, verweigerten ihm die meisten Offiziere den Gehorsam. Denn sie hatten nur dem Kaiser geschworen. Der Kurfürst entlie sie alle und lste ihre Regimenter auf. Darauf lie er neue Truppen anwerben, anfangs nur 3000 Mann, die er aber bald auf 8000 und spter auf 28 000 Mann vermehrte. Frher hatte man die Abb. 42. Kurfrstliches Schlo in ^Berlin.

3. Teil 3 - S. 23

1911 - Leipzig : Freytag
23 6) Unter den Kleinen Sundainseln ist die größte die Insel Timor (ó), die zur Hälfte den Niederländern, zur Hälfte noch den Portugiesen gehört. c) Die Molukken haben ihren deutschen Namen Gewürzinseln deshalb, weil sie die Heimat des Muskatnußbaumes und des Gewürznelkenstrauches sind. d) Die nach Philipp Ii. von Spanien benannten Philippinen sind bereits zum größten Teile von Christen bewohnt und seit kurzem im Besitz der Union. Die schöne Hauptinsel Luzon (sprich: lussôn) ist wegen ihres Reichtums an Zucker, Kakao und Kaffee bekannt und führt außerdem viel Manilahanf und Tabak aus. Die Hauptstadt, der treffliche Hafen Manila (î), ist durch ihre Zigarren- fabrikation von großer Bedeutung. Die Sundainseln werden wegen ihres großen Reichtums an Kolonialwaren und wegen ihrer günstigen Yerkehrslage stets für die Kolonialmächte aller Erdteile eine hohe Wichtigkeit besitzen. 3. Ostasien. 1. Bestandteile. Ostasien ist der von Hochasien nach der Küste des Stillen Ozeans herüberreichende Teil des Festlandes nebst den angehängten Halbinseln und vorgelagerten Inselreihen. 2. Senkrechte Gliederung. Das Festland wird von Gebirgszügen in nord- südlicher Richtung durchzogen, deren früher ebenfalls vorhandene östliche Parallelketten jetzt in das Meer versunken sind und einen großen Inselkranz darstellen. Die Erinnerung an die früheren Einbrüche der Erde wird durch eine große Zahl von teilweise noch tätigen Vulkanen und eine ungemeine Häufigkeit von Erdbeben wachgehalten. 3. Bewässerung. Große Ströme sammeln die Gewässer von Mittelasien und setzen in ihrem Unterlaufe so viel Schutt und Schlamm an, daß sie ihr Bett über die umhegende Fruchtebene erhöht haben und nun, ebenso wie der Po, inner- halb ihrer selbstgeschaffenen Dämme ihre Fluten daher wälzen. Es kommt öfter vor, daß die Dämme durchbrochen werden, und vornehmlich derhoangho (hoanghô) hat dann für seine Gewässer einen ganz andern Weg zum Meere gesucht und dabei mehrmals furchtbare Zerstörungen angerichtet. 4. Fruchtbarkeit. Der Boden des Festlandes besteht izu einem großen Teile aus Löß, einer fruchtbaren gelblichen, durch die Stürme von W. herbei- geführten feinen, staubartigen Erde. 5. Bewohnerschaft. Das Festland sowie die Inseln stehen unter dem Ein- flüsse des Monsunregens und haben deshalb eine gute Bewässerung und eine an vielen Stellen hervorragende Fruchtbarkeit. Dies alles hat zusammengewirkt, um hier die mongolische Rasse sehr bald zur Seßhaftigkeit und zu höherer Kultur gelangen zu lassen. Jahrtausendelang von dem Verkehr mit anderen Völkern abgeschlossen, haben die Ostasiaten jetzt angefangen, sich an dem Welt- verkehr und der Weltpolitik zu beteiligen, und zwar entsprechend ihrer guten geistigen Veranlagung und ihrer körperlichen Zähigkeit und Ausdauer mit großem Erfolge. a) Japan. 1. Name. Das Kaiserreich Japan hat seinen Namen durch eine Entstellung des japanischen Wortes Nippon erhalten, was soviel wie Sonnenaufgang, also den Orient gegenüber dem Festlande von Asien bedeutet. ........ ^ ^-.¡j

4. Teil 3 - S. 26

1911 - Leipzig : Freytag
26 Ländermasse ist größer als Europa und hat nahezu ebensoviel Bewohner. An Größe wird es auf der ganzen Erde nur von dem Britischen Reich übertroffen. Es umfaßt beinahe den vierten Teil der gesamten Menschheit. I. Das eigentliche China gliedert sich in zwei^ Teile, von denen der südliche gebirgiger Natur, der nördliche Tiefland ist. Die Gebirge des S. lagern sich an diejenigen von Hinterindien an und verlaufen im allgemeinen nach No. Klima. Im S. herrscht während des Sommers eine nahezu tropische'hitze und der dann von So. kommende Monsun wind bringt eine ausgiebige Bewässerung bis tief in das Binnenland hinein. Im Winter dagegen wehen eisige Nordwinde aus Mittelasien und Nordasien herüber und bewirken, daß sich dann die Meeresküsten bis weit unter eine Breite, die derjenigen von Süditalien entspricht, mit Eis be- decken. Erzeugnisse. Der südliche Teil ist, namentlich in seinen hügeligen Gegenden, bedeckt mit immergrünen Wäldern. Im Flachlande gedeihen der Reis und die Baum- wolle, das Zuckerrohr und der Bambus, und außerdem werden der Tee und der Maulbeerbaum angepflanzt. In den mittleren Gegenden gedeihen dieselben Nutz- pflanzen, aber wir finden hier außerdem noch die Nahrungspflanzen des nördlichen Teiles: Weizen, Hafer und Gerste, Hirse und Bohne. Der Ackerbau wird mit größter Sorgfalt betrieben, namentlich leisten die Chinesen sehr viel in der künst- lichen Bewässerung und in der Ausnutzung aller Abfälle, die irgendwie verwendet werden können. Seit dem vorigen Jahrhundert haben die Engländer das Land gezwungen, die Einführung von Opiufri zuzulassen, und seit der Zeit hat sich der Anbau von Mohn und der -Genuß des Opiums vermehrt, nicht zum Besten der Gesundheit der Bewohner. Der zum größten Teile fruchtbare Boden ist in seiner Nordhälfte reich an Steinkohlen, die allerdings noch wenig ausgebeutet werden, und außerdem auch an Eisen und Porzellanerde. Die Kohlenlager von China sollen die größten der ganzen Erde sein. Bevölkerung. Die Chinesen sind fleißige Handwerker. (Fig. 7.) Das Gewerbe hat bereits Hervorragendes geleistet auf dem Gebiete der Seiden- und Baumwollen- weberei (Nanking), der Porzellan-, Papier-, Farben- und Lackbereitung. Die Chinesen haben sogar einige Erfindungen bedeutend früher gemacht als die Europäer, beispielsweise die des Schießpulvers, des Buchdruckes, des Kompasses, des Artesischen Brunnens, aber eine eigentliche große Gewerbeentwicklung steht dem Lande noch bevor, wenn es einmal seine Kohlenlager ordentlich ausnutzt und für Schienenwege in das Innere des Landes sorgt. Die Bevölkerung gehört den Mongolen an und wohnt namentlich in den Großstädten sehr dicht, sogar auf den Flüssen wohnen viele Menschen. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts sind von N. Mandschus eingedrungen und haben das Volk unterjocht. Das damals als Knechtschaftzeichen eingeführte Tragen des Zopfes ist später als Ehrenzeichen beibehalten worden. An der Spitze des Staates steht der Kaiser, der „Sohn des Himmels". Er beherrscht patriarchalisch den Staat wie eine große Familie. Die höheren Beamten, zu deren Stellung sich selbst der Niedrigste durch eine Reihe von Prüfungen emporschwingen kann, heißen Mandarinen. Das Volk bekennt sich im allgemeinen zum Buddhismus, doch ist die Lehre des Confucius (fû), eine Pflichtenlehre mit Anbetung des Himmels

5. Teil 3 - S. 41

1911 - Leipzig : Freytag
41 einen hohen Reichtum an Pflanzen erzeugen zu können. Es ist in nordsüdlicher Richtung von Randgebirgen begrenzt und von Gebirgszügen durchzogen und hat eine Eigentümlichkeit in seinem Aufbau, die darin besteht, daß zwei große Grabenspalten parallel den beiden Meeresküsten verlaufen und von Flüssen und langgestreckten Seen ausgefüllt sind. Bis zum ostafrikanischen Graben steigt das Land von der Ostküste her allmählich an. Zwischen den beiden Gräben liegt ein großes Hochland und von dem westlichen Grabenrande senkt sich das Gelände allmählich wieder, um kurz vor der Küste nochmals zum Randgebirge aufzusteigen. In dem östlichen Graben liegt der Njassasee, in dem westlichen der Tanganjikasee (i) und der Nillauf. Nach W. wässert das Gebiet durch den Kongo (d. i. Pfeil), nach S. durch den Sambesi (ê, d. i. fischreicher Fluß) ab. Demnach gliedert sich der ganze mittlere Teil des Kontinents in das Küstengebiet des Indischen Ozeans, das Seenhochland und das zum Atlantischen Ozean abwässernde Gebiet des Kongo mit Niederguinea. A. In das Küstengebiet des Indischen Ozeans teilen sich England, Italien, Portugal und Deutschland. Stellenweise ist das Gebiet von Savannen durch- zogen, aber in den Niederungen der Flüsse dehnen sich große Urwälder und Frucht- gebiete aus. Das Pflanzenreich ist entsprechend dem tropischen Klima mannigfach entwickelt und bietet in seinen Urwäldern eine große Zahl von Palmen und Farb- hölzern. Außerdem werden die von den Bäumen herabhängenden Lianen auf ihren Milchsaft, den Kautschuk, ausgebeutet; von einigen Bäumen gewinnt man den Kopallack. In vielen Gegenden wird aus Erdnüssen und Kokospalmen ein großer Ertrag gewonnen; neuerdings wird viel Kaffee angebaut. Die Bevölkerung besteht durchweg aus Bantunegern (á). Diese zeichnen sich durch eine weit verbreitete Sprache aus, in der bestimmte Wörter durch Vor- und Nachsilben ausgedrückt werden. Besonders weit verbreitet ist der Dialekt der Suaheli (ê). In den trockeneren Gebieten betreiben sie mehr Viehzucht, aber auch Räuberei, in feuchteren Strichen bearbeiten sie den Boden durch Hack- bau. Einige Stämme bereiten den Europäern viel Schwierigkeiten durch ihre Raubzüge. Im Hinterlande leben einige Zwergvölker, wahrscheinlich Reste einer Urbevölkerung Afrikas und mit den Bantustämmen nicht verwandt. Sie ge- brauchen vergiftete Pfeile als Waffen, während die Bantustämme sich haupt- sächlich des Pfeiles und Speeres bedienen. Im Gegensatze zum Sudan und Nilgebiet steht das tropische Mittelafrika bezüglich der Kultur seiner Bewohner auf einer niedrigen Stufe. a) An das britische Somaliland grenzt das italienische Somalgebiet (â). Zu ihm gehört die Ostspitze von Afrika, das Kap Guardafui (fili). b) Von der Küste bis an den Nil erstreckt sich Britisch-Ostafrika. Es reicht an den Viktoriasee, ist bereits durch eine Eisenbahn, die nach dem Lande am oberen Nil führt, wirtschaftlich sehr gut aufgeschlossen und schädigt dadurch sogar den Handel der benachbarten deutschen Gebiete. c) Der englischen Insel Sansibar (sán) gegenüber liegt unsere größte Kolonie, Deutsch-Ostafrika. S. „Deutsche Kolonien." d) Die gleichnamige Hauptstadt der Insel Sansibar ist wegen ihrer Lage vor der Ostküste Afrikas der wichtigste Handelsplatz. Die Stadt ist von den Arabern gegründet worden, die mit dem Monsunwinde bis hierher kamen und noch heute

6. Teil 3 - S. 11

1911 - Leipzig : Freytag
11 1. Vorderasien. Unter dem Namen Vorderasien faßt man die Halbinsel Kleinasien, das Hochland von Armenien, die Tafelländer von Syrien und Arabien, das Tiefland des Euphrat und Tigris und das Hochland von Iran zusammen. Es ist größtenteils Hochland und hat keinen inneren Zusammenhang mit den Gebirgen, die den Rumpf von Asien durchziehen. a) Kleinasien. 1. Name. Die Halbinsel Kleinasien hat ihren Namen nach einer römischen Provinz, die an ihrer Westküste lag. In Südeuropa wird auch der italienische Name Levante und der aus dem Griechischen stammende Ausdruck Anatolien viel gebraucht; beide bedeuten den Sonnenaufgang. 2. Flächengliederung. Sie schiebt sich weit zwischen Europa und Ostafrika vor und bildet mit den westlich vorgelagerten Inseln eine bequeme Brücke nach Südeuropa, von dem es an einer Stelle nur durch eine flußartige Meeres- straße getrennt ist. Seit alters war sie deshalb das Durchgangsland für kriegerische und friedliche Unternehmungen. Von hier breiteten sich die Griechen aus und stürmten die Perser gegen Europa; hier zog Alexander nach Asien, hier wanderten die Kreuzfahrer und von hier geht jetzt die Anatolische Eisenbahn aus, die eine Verbindung mit Mesopotamien herstellen soll. 3. Höhengliederung. Es ist ein Hochland von etwa 1000 m Höhe, das von Flüssen durchfurcht und von Gebirgen umgeben ist. Das Pontische Gebirge bildet gegen das Schwarze Meer, den Pontus, einen hohen Rand. Es wird vom Halys (á, d. i. Salzfluß) oder Kisil Irmak (kisíl irmák, d. i. Roter Fluß) durch- brochen; dieser hat seinen griechischen Namen von dem Salze, das er aus dem abflußlosen, daher von Salzsteppen und Salzseen bedeckten Innern mitführt. Am südlichen Rande reicht der Taurus bis nahe an den Busen von Iskanderun und be- reitet dort in der alten Provinz Cilicien dem ostwestlichen Verkehr ein Hemmnis : Alexander und die Kreuzfahrer fanden hier Schwierigkeiten und feindlichen Widerstand; am bekanntesten ist die Schlacht bei Issus. In gleicher Richtung mit den Randgebirgen verlaufen Bergzüge im Innern der Halbinsel ; die zwischen ihnen liegenden Täler erleichtern den Verkehr um so mehr, da nach W. das Hochland zum Ägäischen Meere abflacht und von dort durch Flüsse, besonders den vielgekrümmten Mäander (á), bequeme Zugänge geschaffen sind. Der höchste Gipfel der Halbinsel ist der Erdschias-Dagh (äs, Dagh = Berg), ein erloschener Vulkan (4000 m). 4. Erzeugnisse. Das Innere ist regenarm, aber die Küstenstriche sind meist gut bewässert. Wie im ganzen Mittelmeergebiete fällt der meiste Niederschlag im Winter. Die Flußtäler sind fruchtbar und teilweise landschaftlich schön, die Berge meist mit Weide bedeckt, da die Wälder abgeholzt sind. Die Weinrebe und der Ölbaum gedeihen überall im Küstenlande; an der milden, der Seeluft zugänglichen Westküste wachsen Südfrüchte und Getreide, in einigen Strichen auch Baumwolle. Auf den Bergweiden züchtet man feinhaarige Ziegen und Schafe. §T¿¿'| 5. Handel^und Verkehr. Die zur Griechen- und Römerzeit blühende Land- schaft hat unter türkischer Herrschaft, wie ganz Vorderasien, sehr an Bedeutung eingebüßt; bei ihrer Abneigung gegen Seefahrt haben die Osmanen (d. s. die

7. Teil 3 - S. 13

1911 - Leipzig : Freytag
13 türkisch ist der W. und Erserum; eine Karawanenstraße verbindet Tarabison mit Erserum und Täbris, der Hauptstadt des zu Per sien gehörenden Gebietes des Urmiasees. Der südliche Abhang des Hochlandes, Kurdistan (â), wird von einem räuberischen Volke, den Kurden, bewohnt. 4. Bedeutung des Landes. Armenien ist zu bergig und liegt zu sehr abseits der großen Yerkehrstraßen, als daß es eine größere Bedeutung erlangen könnte. 5. Kaukasusgebiet. Das Gebiet zu beiden Seiten des Kaukasus gehört zu Russisch-Kaukasien. Das Gebirge ist wild, unwirtlich und schwer zu über- schreiten; die nördlich angrenzende Niederung ist Steppengebiet, aber der süd- liche Abhang ist eine prachtvolle Alpenlandschaft und die Ebene des Kur ähnelt an Fruchtbarkeit und Milde des Klimas der Lombardei. Die in herrlichen Gärten ' am brausenden Kur gelegene Hauptstadt Tiflis ist als Endpunkt der Kaukasusstraßen und als Handelsplatz wichtig. Im Gebirge beherrscht Wladikawkas (ás, d. i. Herr des Kaukasus) die Verbindungswege und die ein- geborenen, der kaukasischen Rasse angehörenden Bergstämme, von denen einige wegen ihrer Schönheit bekannt sind (Cirkassier). Der Verkehr hat sich sehr gehoben, da die Küstengegend des Kaspischen Meeres, besonders bei Baku (ú), reich an Petroleumquellen ist. Der Mittelpunkt des Verkehrs ist die Hafenstadt Batum (û). Am unteren Kur sind viele Deutsche als Ackerbauer angesiedelt. Russisch-Kaukasien ist der am dichtesten besiedelte Teil des außereuro- päischen Rußlands und wegen seiner Lage und seiner Erzeugnisse bedeutend. c) Syrien und Arabien. 1. Ausdehnung. Vom Busen von Iskanderun südwärts bildet das Mittel- ländische Meer eine fast geradlinige Küste, die ihre Fortsetzung in der Richtung nordafrikanischer Flußläufe hat. Eine hohe Kalkfläche erhebt sich ostwärts, von einer tiefen Grabenspalte durchfurcht, die bis zum Toten Meer und darüber hinaus an den Busen von Akaba (bá) und zum Roten Meere reicht. Jenseits dieser Senkung steigt das Land zu einem riesigen, bis 2000 m hohen Tafellande an, das stellenweise von vulkanischen Bergen durchbrochen wird und wegen Regen- mangels größtenteils Wüste ist. Das Küstengebiet des Mittelländischen Meeres bezeichnet man als Syrien, die östliche Hochfläche gehört zur Halbinsel Arabien. 2. Lage. Wenige Länder haben für den Verkehr eine so bevorzugte Lage wie dieses, denn es liegt zwischen den alten Kulturländern des Euphrat-Tigris und des Nil, zwischen den wichtigsten Gebieten von Asien und Afrika. So war das Land, besonders da an der Küste die Phönizier durch ihren Seehandel große Reich- tümer erworben hatten, der Zankapfel zwischen Ägypten und Babylonien oder Assyrien, wie die Geschichte des hier an der Heerstraße ansässigen jüdischen Volkes lehrt. A. Bodengestalt und Bewässerung Syriens. Ein unserem Jura ähnliches Kalkgebirge, auf der Hochfläche trocken, arm an Fruchterde und nur zur Viehweide brauchbar, aber in den Tälern schön und gut angebaut, ist das Tafelland von Syrien. Die höchsten nördlichen Bergzüge werden als Libanon und Antilibanon bezeichnet; sie sind wasserreicher und haben auch noch Waldbedeckung, wenn auch die in alter Zeit vielgerühmten Zedern nur noch in einem sehr kleinen Bestände vorhanden sind. Der Endgipfel des Antilibanon, der Hermon, heißt bei den Arabern Dschebl el Scheich (d. i. Berg des greisen

8. Teil 3 - S. 49

1911 - Leipzig : Freytag
49 wie das der anderen großen Erdteile. Im allgemeinen hat der 0. starke Nieder- schläge und auch der W. in denjenigen Gebieten, die außerhalb der Wendekreise liegen. Dagegen sind die Niederschläge gering im Innern und in den wende- kreisnahen Gebieten des W. Nordamerika hat heiße Sommer mit Ausnahme der Halbinsel von Labra- dor (labrador) und sehr kalte Winter, da im Winter die Nordwinde sehr starke Kälte in das Innere hereinbringen. Die südkalifornische Wüste entwickelt im Sommer eine ungemein starke Hitze und die sogenannten Hitzewellen kommen im Sommer öfter von Amerika zu uns herüber. Die Winterszeit ist besonders im W. von sibirischer Kälte, so daß das Thermometer bis auf —50° sinkt. Nord west winde', bringen dann eine furchtbare Kälte bis an das sonst tropisch heiße Florida. Kalte Winde mit Schneestürmen fegen mit großer Geschwindig- keit über die Ebene, weil sie durch keine trennenden Gebirgszüge auf- [ Fig. 15. Argentinien. Pampa. (Nach einer Photographie.) gehalten werden, und bewirken binnen wenigen Minuten Temperaturstürze von 20 bis 40°. Außerdem entwickeln sich in Nordamerika furchtbare Wirbelstürme (Orkane). Auch der Regen bricht häufig wolkenbruchartig los, und die übrige Zeit weist deshalb eine große Trockenheit der Luft auf, anhaltende Dürre, durch welche Steppen- und Waldbrände begünstigt werden, und unangenehme Staubstürme. Südamerika ist zu drei Vierteln tropisch und bedeutend wärmer als Nord- amerika. Es ist der feuchteste Erdteil; aber trotzdem hat das Innere wegen der Randgebirge ausdörrende Trockenzeiten aufzuweisen, und während am Äquator die dichtesten Urwälder der Erde vorkommen, finden sich unweit davon große Strecken ohne Baumwuchs. 8. Pflanzenwelt. Die Pflanzenwelt ist ungemein reichhaltig entwickelt. Nordamerika hat prächtige Laubwälder; Kanada ist sehr reich an Nadel- hölzern. In den Rodungen wachsen Mais und Tabak und außerdem die Steinecke-Kretschmer, Deutsohe Erdkunde. Iii. Teil. a

9. Teil 3 - S. 54

1911 - Leipzig : Freytag
54 Prärien an. In den Wäldern halten sich noch viele Tiere auf, die wegen ihres Pelzes gejagt werden, namentlich Bären- und Marderarten, und an den Gewässern stellte man dem Biber nach. Außerdem hat das Land große Bodenschätze an Kohlen und Kupfererzen. Die fast fortwährend durch Eis mit dem Lande verbundenen Inseln sind un- bewohnt. Bei der Halbinsel Boothia (sprich: bûsja) Felix hat man den magnetischen Nordpol der Erde gefanden. 5. Politische und wirtschaftliche Verhältnisse. Politisch gehörte früher bis zum Siebenjährigen Kriege das ganze Gebiet zu Frankreich und aus diesem Grunde ist auch ein großer Teil der Bewohner französischer Abkunft. Seitdem sind infolge der britischen Besitzergreifung viele Engländer und Irländer ein- gewandert. Der Verkehr ist von Natur schon durch große Schiffahrtlinien gegeben, die sich vom Atlantischen Ozean 3000 km weit in das Seengebiet erstrecken. Außerdem hat man mehrere Bahnen, darunter die sogenannte Kanadische Pazifikbahn, quer durch das ganze Land hindurch angelegt, so daß die Ansiedlung allmählich nach dem Pazifischen Ozean vordringen kann. a) Im Gebiete des Winnipegsees findet sich viel Holz, in dem fruchtbaren Ackerbaudistrikt von Manitoba (ô) neuerdings auch ungemein viel Weizen. b) In Kanada (kánada), dem weitaus wichtigsten Teile der britischen noidamerikanischen Besitzungen, liegt die Hauptstadt Quebec (sprich: Quibéck) in schöner Umgebung am St. Lorenzstrom. Wichtiger ist Montreal (sprich: montriôl), der Hauptplatzr- für den Eisenbahn- und Schiffsverkehr, blühend durch Industrie und die immer mehr steigende Ausfuhr von Weizen, Obst und Fleisch. c) Die nordwestlichen Territorien sind neuerdings durch die Goldfunde am Klondikefluß aufgeblüht. d) Zum britischen Gebiete gehört auch die Insel Neufundland, vor der sich eine ungemein fischreiche Bank mit ergiebigem Stockfischfange ausdehnt. Auf der Insel Neuschottland liegt der Kriegshafen Halifax (hälefäx). der deshalb große Bedeutung hat, weil er beständig eisfrei ist. In dieser Gegend enden auch die von Europa herübergelegten Transatlantischen Kabel. 3. Die Vereinigten Staaten von Amerika (die Union). 1. Weltstellung. Die Union nennt sich die „Vereinigten Staaten von Amerika" und deutet dadurch an, daß sie die Führung von ganz Amerika gegenüber Europa übernehmen will. Durch ihre Lage zwischen den beiden großen Weltmeeren und durch ihre Erstreckung vom Tiefland bis zum Hochgebirge haben die Vereinigten Staaten-einen großen Vorzug und einen ungemein reichen Anteil an allen Bodenschätzen und Bodenarten. Seit 1783 ist das Land unabhängig; es hat sich seitdem vom 0. her allmählich über den ganzen Kontinent hin aus- gebreitet. 2. Bevölkerung. Die eingeborene indianische Bevölkerung ist vollständig zurückgedrängt oder aufgesogen worden und aus den europäischen, afrikanischen und amerikanischen Bestandteilen der Bevölkerung hat sich eine neue selb- ständige Nation, ja beinahe eine neue Rasse, die Yankees (sprich: jänkis), ent- wickelt. Mit großer Tatkraft und Unternehmungslust hat sie das Land urbar

10. Teil 3 - S. 19

1911 - Leipzig : Freytag
19 (d. i. Sohn des Brahma) anderseits gebildet ist. Das hohe Gebirge empfängt durch die von dem nahen Meere kommenden Winde ungemein viel Feuchtigkeit, und alle die Regen wasser sowie die Schmelzwasser der Gletscher stürzen in die Ebene hinunter. 3. Fruchtbarkeit. Die Ströme führen deshalb reichlichen Schlamm mit sich und bauen ihr Delta weit in das Meer hinaus. Kegelmäßige Über- schwemmungen bringen der Ebene reichliche Bewässerung und eine großartige Fruchtbarkeit, so daß die Eingeborenen den Ganges als heiligen Strom verehren. Die Ebene des Indus ist mehr Steppe, aber die Gangesniederung ist wie ein großes Ackerfeld. Tropische Hitze und die vom Sommermonsun herbei- geführten Niederschläge wirken zusammen, um die Pflanzen wie im Treibhaus gedeihen zu lassen. Häufig trägt der Boden in demselben Jahre zwei Ernten nacheinander. In großer Menge wird der Eeis, die Hauptnahrung der Be- völkerung, gebaut, daneben Weizen und Hirse. Ihre Heimat haben hier das Zuckerrohr und der Indigo, der Betelpfeffer und der Zimt. Kokos und Baum- wolle, Mohn (zur Opiumbereitung) und Tabak, Kaffee und Tee und die Jutepflanze kommen für die Eingeborenen und für die Europäer in ausreichender Menge vor. Die Bambusgräser bilden hohe Stämme und vereinigen sich mit anderen Rohr- und Grasgewächsen zu einem fast undurchdringlichen Dickicht, den Dschun- geln, in denen der Tiger sich versteckt. Der heilige Baum ist die Baniane, die mit ihren Ästen und Luftwurzeln hohe Säulenhallen in den Wäldern bildet. Auf den Gewässern blüht die Lotosblume, eine Seerose mit prachtvoller Blüte. Auch die Tierwelt ist reichhaltig. Der Elefant und das Nashorn leben im Dickicht, auf den Bäumen tummeln sich Affen, und dem Tiger folgt der Pfau auf seinen Jagdzügen. Krokodile und Schlangen machen die feuchten Niederungen an manchen Stellen unbewohnbar. Alljährlich fallen Tausende von Menschen den Raubtieren und Giftschlangen zum Opfer. Das Haushuhn ist in Indien ein- heimisch, der Elefant und der Buckelochs werden als Haustiere benutzt. a) Vorderindien. 1. Gliederung. Vorderindien gliedert sich in zwei Teile und gleicht darin der Apenninhalbinsel. Im N. liegt das Schwemmland der von den Gebirgen herabströmenden Flüsse, während die eigentliche Halbinsel von Gebirgen durchzogen ist. Man bezeichnet den südlichen Teil als das Hochland Dekan (é); es wird an beiden Küsten von den Ghats (spr. gâts, d. i. Stufen) begrenzt, die die Steigungsregen aufnehmen, so daß auf das mittlere Tafelland nur sehr wenig Niederschläge kommen. Infolgedessen ist es von Savannen (Steppen) durch- zogen, erzeugt aber infolge künstlicher Bewässerung große Mengen von Baumwolle. 2. Gebiet des Himalaja. Am Himalaja liegt eine ganze Reihe von Staaten, die sich wegen der Unwegsamkeit des Gebirges lange Zeit haben unabhängig halten können. Doch haben die Gebirgswälle das Land nicht vor Einfällen schützen können, die von N. her kamen. Besonders haben die Mongolen im 16. Jahrhundert unter ihrem Großmogul hier ein großes Reich errichtet. Heute sind noch zwei Staaten, Nepal (â) und Bh utan (û), selbständig. Im W. dagegen ist das Gebirgsland von Kaschmir, das durch die aus Ziegenhaar hergestellten feinen Schals berühmt ist, ein britischer Schutzstaat. a) Tiefland. Das Tiefland Hindostán (â) wird von dunkelhäutigen Dravida (spr. 2*
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TM Hauptwörter (200)200

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